Gehe direkt ins Gefängnis, gehe nicht über Los, ziehe keine 4.000 ein. Getreu dem vom Monopoly bekannten Motto habe ich in Christchurch eine Nacht in einer Haftanstalt verbracht. Das lag aber weder an meiner Fahrweise mit dem Mietwagen noch daran, dass im zerstörten Christchurch keine anderen Unterkünfte mehr zu bekommen wären.
Nein, das ausgefallene Ambiente und die verkehrsgünstige Lage haben mich freiwillig hinter schwedische Gardinen gelockt. Die Angestellten des vom Gefängnis zum Hostel umgewandelten Hauses werden standesgemäß als Wärter bezeichnet und die Zimmertüren, pardon Zellentüren, sind aus massivem Stahl. Im Unterschied zu echten Etablissements dieser Art muss man für die Unterkunft bezahlen, kann dafür aber jederzeit auschecken und bekommt einen Schlüssel für sein Zimmer, pardon seine Zelle. Ich teile meine mit Daisuke aus Japan, stilecht nächtigen wir in einem Doppelstockbett, das fast die gesamte Breite des Raumes einnimmt. Statt einer Toilette füllt aber zum Glück ein kleines Schränkchen den Rest des Zimmers, pardon der Zelle, beinahe komplett aus.
Zugunsten der heutigen Gäste verfügt die das Hostel über Annehmlichkeiten wie ein Kino (habe mir "The Big Lebowski" natürlich nicht entgehen lassen), Internetzugang und die Möglichkeit, sich sein Essen selbst zu kochen. Zum Glück also doch nicht hundertprozentig stilecht, die Übernachtung im Knast.
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