Der Name ist jetzt zugegebenermaßen frei erfunden, wahrscheinlich heißt der gute Mann eher Lê, Nguyễn oder Trần. Aber eins nach dem anderen.
Freitagmorgen, der Zug geht in einer guten Stunde. Befinde mich noch in der Unterkunft, ca. eine halbe Stunde vom Bahnhof entfernt. Das Zahlenschloss an meinem Schrank klemmt, obwohl die x-mal so verwendete Zahlenkombination korrekt eingestellt ist. Das Problem oder besser gesagt sämtliche Dinge, die ich hier dabei habe befindet sich leider auf der anderen Seite der Schranktür. Auf das Schloss könnte ich für den Rest der Reise auch verzichten, auf alles andere aber nur äußerst ungern. Also an der Rezeption angefragt, ob es Werkzeug gibt um entweder das Schloss zu knacken oder um die vier Schrauben an der Halterung zu lösen. Keine Chance. Telefonjoker vielleicht, kennt ja jemand jemanden? Nichts zu machen. Gut, dann in den Mopedverleih nebenan. Nein, ich möchte kein Moped mieten, aber einen Inbusschlüssel (was heißt das gleich nochmal auf Vietnamesisch?) oder einen Bolzenschneider vielleicht? Leider gar kein Werkzeug da. Verstehe. Dann muss ich wohl für noch eine Nacht bleiben und noch eine und noch eine und dann noch eine. Eine Eskalation bahnt sich an.
Inzwischen ist genauso besagter wie betagter Lê/Nguyễn/Trần auf das Problem aufmerksam geworden und holt in aller Seelenruhe aus dem Schuppen einen verrosteten Hammer. Mittels diesem und dreier platzierter Schläge bekommt er das Schloss auf. Allerdings leider zum letzten Mal. Es kann nur noch sehr oberflächlich betrachtet Eindruck schinden, dafür habe ich aber wieder uneingeschränkt Zugriff aus alles andere aus dem Schrank. Den Zug habe ich auch noch ganz gemütlich erreicht. Danke.
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