Dienstag, 2. Januar 2018

Spielvorbereitung

Seit Ali und Foreman einst den "Rumble in the Jungle" veranstaltet haben hat sich das Land zwei weitere Diktatoren und einen neuen Namen gegönnt. Was jedoch zuverlässig geblieben ist, ist das "Rumble". Wer jedenfalls einfach so in der Demokratischen Republik Kongo aufkreuzt, taucht wahrscheinlich auch mit einem Messer bei einer Schießerei auf. Aber die Mühe soll sich lohnen.
Mit Ländern, die das "Demokratisch" im Namen führen müssen, ist es ja in Sachen Reisen nicht immer ganz so einfach. Zum Glück habe ich aber ein paar Jahre Erfahrung in einer demokratischen Republik sammeln können. Das Auswärtige Amt jedenfalls warnt vor Reisen in Teile des Landes, der dienstliche oder geschäftliche Aufenthalt in diesen Gebieten muss durch ein tragfähiges Sicherheitskonzept abgesichert sein. Zum Glück bin ich aber weder dienstlich noch geschäftlich unterwegs. Dafür beobachte ich seit fast zehn Monaten intensiv die Lage im Lande. Es soll sich nämlich lohnen.
Ein Präsident, der die Finger nicht von der Macht lassen kann und daher mal mehr und mal weniger Stress mit ein paar Rebellen hat. Der wegen angekündigter Proteste kurzerhand Internet und Telefon abschalten lässt und dem dafür ein Wochenenddomizil abgebrannt wird. Das Land findet sich im weltweiten Demokratieindex hinter so sympathischen Destinationen wie Irak und Afghanistan wieder. Dazu gibt's von Zeit zu Zeit ein paar kleinere Unannehmlichkeiten wie Ausbrüche von Cholera, Ebola oder den eines Vulkans. Und die UNO und ein paar globale Konzerne, die die Profite aus den zahllosen Bodenschätzen unter sich aufteilen, haben auch noch ihre Finger im Spiel. Potentielles Ungemach ist also breit aufgestellt. Aber es gibt etwas zu sehen, das sich absolut lohnt.
Jedenfalls stehe ich wie vermutlich fast alle Besucher der Gegend in Kontakt mit einem grenznahen Nationalpark und vertraue am meisten auf das Urteil der Parkverwaltung, die Truppe ist schließlich am nächsten dran. Im Gegensatz zu Mitarbeitern des diplomatischen Dienstes in der 2.500 Kilometer entfernten Hauptstadt. Diese sollen sich wohl vor allem selbst absichern wollen. Die Jungs vor Ort organisieren sogar das Visum, nur die für die Einreise benötigte Gelbfieberimpfung habe ich selbst veranlassen müssen. An einem Grenzübergang mitten in Afrika muss das nämlich nicht unbedingt sein. Hatte ich schon erwähnt, dass es sich lohnen soll?
Das Einzige, das mir Angst macht, ist die Landessprache: Französisch ist hier das Mittel der Qual Wahl.

Gisenyi, Ruanda, Wegweiser Grenze DR Kongo
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