Eigentlich könnte mir kaum etwas egaler sein als Superhelden. Dieser hier hat mich aber überzeugt. Super Amazonas treffe ich in Puerto Nariño, einem Dorf am Ufer des - genau - Amazonas. Seine Mission ist es, Kinder und Jugendliche für den Schutz der Umwelt zu sensibilisieren. Er macht fleißig Selfies und dreht kurze Videoclips, in denen es mal um gefährdete Tier- und Pflanzenarten, mal um Müllvermeidung und mal um die Schönheit der Natur geht. Das wird dann später dem Nachwuchs vorgeführt. Das Ganze unterstütze ich selbstverständlich gern und helfe bei einem Fotoshooting.
Die Kulisse hat er dabei hervorragend gewählt. Puerto Narino gilt als Vorzeigeort in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Es gibt hier außer einem Traktor mit Anhänger für die Müllabfuhr keine Autos. Um mit solchen Kilometer zu machen, müsste man sie sowieso erstmal auf ein Boot verladen. Der Ort ist nämlich nur ans Fluss-, nicht aber ans Straßennetz angebunden. Strom wird durch die Kraft der Sonne generiert und das Leitungswasser fällt vom Himmel und wird zur erneuten Verwendung wiederaufbereitet. Müll wird getrennt und gebrauchte Plastikflaschen kommen zusammengebunden beispielsweise als Blumenkästen, Mülleimer oder Zaun erneut zum Einsatz. Alles in allem ein Konzept, das im Rest des Landes vermutlich eher unbekannt ist.
Super Amazonas jedenfalls muss nach einem kurzen Schwätzchen weiter zum nächsten Drehort im Dorf. Später treffe ich ihn nochmal inkognito, also mit abgesetzter Maske, am Eisstand. Superheld sein ist halt ein hartes Geschäft. Ich wünsche ihm eine große und interessierte Zuhörerschaft, lebe er lang und in Frieden!
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