So, mal schauen, ob man mit solch reißerischen Überschriften wirklich mehr Klicks bekommt. Thematisch kommt jetzt nämlich nichts mehr zu Nackten und auch nichts zu Schwedinnen.
Mit der eh schon fragwürdigen Luftqualität in Kairo gehts nochmal merklich abwärts, sobald man sich dem passend Garbage City benannten Slum nähert. Auch ich kann nach zehn Kilometern Laufen bei 35° C leider nichts Entscheidendes zur Verbesserung der Lage beitragen, falle hier aber diesbezüglich wenigstens nicht negativ auf.
In diesem Viertel leben die Leute nämlich vom und im Müll, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. In Kairo funktioniert Mülltrennung ungefähr so, dass Müll von nicht-Müll getrennt wird. Ersteres wird quasi ununterbrochen per LKW oder Eselskarren aus der Stadt herangeschafft. Nach dem Abladen sieht es aus wie auf dem Zeltplatz eines Rockfestivals am Abreisetag. Die Ware wird dann aber mit einer atemberaubenden Erfolgsquote sortiert. Durch Handarbeit. Westliche Recyclingquoten erreichen - größtenteils automatisiert - circa 20%. Hier ist es genau andersherum, ca. 80% und mehr können wiederverwendet werden. Blechdosen, Plastik, Papier, Pappe, Gummi und sicherlich noch viel mehr liegen am Ende sortenrein vor. Organisches wird an die Schweine verfüttert, auch diese erzielen schließlich einen ordentlichen Preis.
Die ganze Müllentsorgung der Millionenstadt stützt sich dabei auf dieses System. Was passiert, wenn das mal nicht funktioniert, hat man in der Vergangenheit eindrucksvoll gesehen. Einmal, als aus Angst vor der Schweinegrippe alle Schweine notgeschlachtet werden mussten, und einmal als die Entsorgung einem italienischen Konsortium übertragen wurde. In beiden Fällen konnte man wohl dabei zusehen, wie die Stadt im Müll versunken ist. Die Europäer jedenfalls waren hier nur zweiter Sieger.
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