Hierzulande sollte man eines unter wirklich überhaupt gar keinen Umständen ernsthaft in Betracht ziehen: Sich im Dunkeln in einem fahrenden Fahrzeug aufhalten. Ich habe heute nach Sonnenuntergang noch anderthalb Stunden in einem Sammeltaxi zugebracht und das Geschehen aus Reihe eins verfolgen können. Wenn man dabei die Augen zumacht, ist es gar nicht so schlimm.
Unterwegs sind wir in einem VW Vento, im günstigsten Fall 25 Jahre alt, das Fahrzeug wird seit Anfang 1999 nicht mehr produziert. Genau genommen handelt es sich um einen VW Vent, das "o" ist sicher irgendwo zwischen hier und Cotonou, dem größten Automarkt Afrikas, verloren gegangen. Die Frontscheibe verfügt über diverse Schmutzflecke, nicht mehr funktionstüchtige Scheibenwischer, dauerhaft in mittiger Position befindlich, und einen Riss, der sich über die volle Breite der Scheibe erstreckt. Das mit Abstand Hellste am Auto ist die Ölwarnlampe, die sicher schon seit sehr geraumer Zeit dunkelrot leuchtet. Gefahren wird mit Standlicht, die Sichtweite beträgt irgendwas um die zehn Meter. Aber nur, wenn nicht am Straßenrand ein massives Feuer lodert und der Rauch die Sicht einschränkt. Es ist beinahe apokalyptisch.
Außer uns auf der Nationalstraße 1 unterwegs: Überladene Motorräder, überladene Kleintransporter und überladene Fußgänger. Dazu leere amerikanische Schulbusse. Allesamt im besten Fall mit ausbaufähiger Beleuchtung ausgestattet. Im schlechtesten Falle unbeleuchtet. Dazwischen gibt auch noch etwas, nämlich Autos mit nur einem Licht - natürlich auf der Seite zum Fahrbahnrand hin. Einzig und allein die riesigen LKWs sind schon von weitem gut zu erkennen, irgendwo scheint es also tatsächlich auch hier eine Schmerzgrenze zu geben.
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Wir müssen über Frontscheiben reden
Alles hat ein Ende
Taxi Taxi
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