Hat man ein Zentrallager, weiß man was man wo hat. Damit ist das Ende der Liste mit den wesentlichen Vorteilen erreicht. Kommen wir zum wesentlichen Nachteil: Fliegt dieses Lager in die Luft, hat man zwei Dutzend Tote und ein für neun Tage brennendes Zentrallager. So geschehen vor knapp vier Wochen hier in Guinea. Dann ist guter Rat teuer und das Benzin ebenso. Aber das ist eigentlich auch egal, wenn es einfach nichts davon zu kaufen gibt. In den ersten Tagen nach dem Brand ging buchstäblich gar nichts mehr vorwärts. Nur wer einen kennt, der einen kennt, hat auf mysteriöse Art und Weise etwas bekommen können.
Zurzeit ist die Versorgung immer noch recht überschaubar. Je weiter weg von der Hauptstadt desto schlimmer. Das merkt man bereits vor der Einreise, 50 Kilometer vor der Grenze. Dort befindet sich in Kamakwie die letzte Tankstelle auf Seiten Sierra Leones. Bereits hier ist der Tankwart plötzlich bester Freund, Leute kommen aus weit entfernt liegenden Dörfern, um sich zu bevorraten. Denn in Grenznähe wird das Benzin an motorisierte Guineer weiterveräußert. Diese können den Stoff aktuell im eigenen Land nur in kleinen Mengen bekommen, die Ausgabe ist stark rationiert. Uniformierte kontrollieren Zugang und Abgabemenge, Interessierte werden nur grüppchenweise durch die Absperrung vor der Tankstelle gelassen.
Ansonsten versucht man zu sparen wo es nur geht, ich bin mal auf einem Motorrad bei abgeschaltetem Motor knappe zehn Kilometer bergab gerollt. Zumindest auf die Geräuschkulisse hat das alles also einen positiven Effekt.
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