Mittwoch, 4. März 2009

Mr. Robert Hareland

Im Laufe einer Reise lernt man ab und zu recht interessante Leute kennen, und genauso erging es uns am Dienstag, als wir Mr. Robert Hareland, seines Zeichens Vizekonsul der Vereinigten Staaten in der Dominikanischen Republik und überaus freundlich, kennen lernen durften.
Bei "Vereinigte Staaten" und "Vizekonsul" schrillen jetzt völlig zu Recht die Alarmglocken, denn wir haben uns mit ihm natürlich weder eine Flasche Rum geteilt noch mit ihm zu einem gemütlichen Nachmittag am Strand verabredet. Vielmehr ging es am Hafen in Santo Domingo um die Ausreise nach Puerto Rico, was ja von den USA annektiert assoziiert wurde. Somit gilt bei der Einreise dasselbe Prozedere wie in den Staaten selbst und somit seit Januar dieses Jahres auch die überaus effektive Voranmeldung per Internet. An deren Ende kann man alle gemachten Angaben auf Wunsch für die persönlichen Unterlagen drucken und sich - ganz wichtig - eine endlose Zahlen- und Buchstabenkombination für die Einreise merken. Allein diese Kolonne sei entscheidend und auf Nachfrage anzugeben. Unser Fehler war nun, dass es nicht unserem Wunsch entsprach, unsere Daten nochmals auszudrucken.
Also galt es in Santo Domingo nochmal schnell ins Internet-Café zu sprinten und sich dort unter Angabe besagter Kolonne und Geburtsdatum sowie Passnummer bestätigen zu lassen, dass man einreisen darf.
Und jetzt kommt Mr. Hareland ins Spiel, denn dummerweise kann man sich nur die Bestätigung aber nicht die persönlichen Daten nochmals ausdrucken lassen. Der Vizekonsul war nun so freundlich (und das mit einer gewissen Routine, die für die Ausgereiftheit des Systems spricht) die dominikanische Ausreiseverantwortliche dahingehend zu beruhigen, dass wir sicherlich einreisen werden dürfen, auch wenn wir ihr nicht schriftlich bestätigen konnten, dass die Kolonne zu uns gehört. Nur unter großem Protest und nachdem Mr. Hareland noch eine persönliche "Widmung" auf das Dokument geschrieben hat, ließ sie uns ziehen.
Die Krönung der ganzen Geschichte widerfuhr uns aber zwölf Stunden später auf puerto-ricanischer Seite. Auch dort war offensichtlich niemand in der Lage anhand unserer Kolonne unsere Daten gegen zu checken. Doch die beschwichtigenden Worte des Vizekonsuls ließen uns unversehrt durch die Passkontrolle gelangen. Das war ja mal einfach.

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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

... wenn doch alles so einfach wär...


Grüße
Ronny S.

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