Ich habe ja den Verdacht, wir Deutschen sind schlechte Verlierer. Nachdem zwei Weltkriege und die letzten fünf Fußballweltmeisterschaften mehr oder weniger in die Hose gegangen sind, rächen wir uns indem wir die Welt überschwemmen. Mit typisch deutschen Touristen.
So auch neulich im Sequoia-Nationalpark. Busladungsweise fallen sie über den Park her, genauer gesagt über den größten Baum der Welt. Es bildet sich eine Schlange vor dem dazugehörigen Schild, jeder einzelne wird mit dem Baum fotografiert, stellt sich direkt an den Fuß des knapp hundert Meter hohen und am Boden elf Meter im Querschnitt messenden Riesen und hat demnächst dann ein Bild von sich vor einem braunen Hintergrund zuhause. Danach machen sie sich das Ganze analysierend (Ich bin ja eher ein Afrika-Fan...) auf den Rückweg zum Teutonentransport. Auch überzeugend: Passendes Outfit – weiße Tennissocken in Sandalen werden immer noch gern getragen – sowie klassische Aussprache, wobei ich immer an Sänk ju vor träffelink wiss Deutsche Bahn denken muss.
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2 Kommentare:
Wie wahr, wie wahr!
Aber man muss auch eine Lanze für uns brechen.
Ich habe soeben beobachtet, wie im Poolbereich unseres Hotels die ersten Liegen reserviert werden. Schön echt mit Handtüchern (je Liege 3 Stck!), Buch, Zeitung und sogar Mütze. Und das, obwohl mindestens 100Schilder das verbieten. Und wer sind nun diese jenigen? Engländer! Man sieht also, die haben auch teutonisches Blut.
Ja die Engländer... Zumindest sprechen sie besser Englisch als die Teutonen - und werden hier trotzdem am Akzent erkannt (sofern sie nicht für Australier gehalten werden).
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