Aus Singapur eine Postkarte zu verschicken, stellte sich als schwieriger heraus als zunächst vermutet. Die Postkarte selbst war dabei das kleinste Problem, Läden mit entsprechenden Angeboten existieren zuhauf. Die Sache mit der Briefmarke gestaltete sich da schon komplizierter, denn zusammen mit der Karte war leider keine erhältlich. Dasselbe galt für eine Auskunft zu einem Markenverkaufsstand in der Nähe.
Nach erfolglosen Recherchen in der Nachbarschaft gelang es mir schließlich, einem heißen Tipp folgend, einen Laden ausfindig zu machen. Dort ging die Transaktion Briefmarke für Bargeld problemlos über die Bühne. Dann allerdings folgte der mit Abstand schwierigste Teil der Übung, das Auffinden eines Briefkastens.
Im Straßenbild Singapurs scheinen Briefkästen zu fehlen, alles was auch nur annähernd so aussieht stellt sich als Mülleimer, Recyclingcontainer oder Stromkasten heraus. Mit einem Hauch von Verzweiflung stellte sich die Vermutung ein, die Kästen sind vielleicht getarnt, in Asphaltfarbe zum Beispiel. Ein Blick ins Internet offenbarte die Adresse zweier Postfilialen, also nix wie hin. Auch hier muss wohl Tarnung im Spiel gewesen sein, im Verzeichnis der beiden Einkaufscenter waren jedenfalls keine entsprechenden Kartenannahmestellen enthalten.
Eine letzte Recherche im Internet ergab auf der Seite der Post von Singapur eine Liste von – genau – Briefkästen, einer davon sogar in der Nähe der aktuellen Unterkunft vor einem Einkaufszentrum. Dort war jedoch keine Spur davon zu finden. Also rein in ein Geschäft und nachgefragt, ja natürlich, so hieß es, gleich um die Ecke sei der Kasten. Und dort, in einer kleinen Seitenstraße hinter einem geparkten Auto und einer Laterne mit einem Werbeschild befand sich das Ziel aller Träume.
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