Der Weg war das Ziel auf der Tour durch den Dschungel Borneos, insbesondere da es per Boot von der Küste ins Landesinnere ging. Genauer gesagt hat es sich dabei um ein Expressboot gehandelt, dass nicht nur wie Flugzeug ausgesehen hat (wenn man mal von den fehlenden Tragflächen absieht), sondern auch so laut und annähernd so schnell war. Dies ist dabei die einzig sinnvolle Verbindung, denn Asphaltstraßen und Busverbindungen kommen in dieser Gegend ungefähr so häufig vor wie Schneestürme und Kängurus. Daher wird über die Wasserstraße abgesehen von Passagieren auch alles Mögliche und Unmögliche transportiert, vorzugsweise auf dem Dach. Dort kann man auch als Passagier Platz nehmen und die freie Sicht auf das unberührte Grün sowie den Fahrtwind und die steile Kurvenlage genießen.
Dass das mit dem unberührten Grün leider schon lange nicht mehr stimmt, stellt sich dann spätestens auf dem Rückweg in die Zivilisation heraus. Mit einem Geländewagen geht es über eine Buckelpiste zurück zur Autobahn, vorbei an Holzfällerhütten und -trucks, Bulldozern und jeder Menge Palmen. Diese werden nach dem Abholzen des Regenwaldes zur Ölgewinnung angepflanzt.
Und davon, dass tief im Walde noch etwas anderes vor sich geht, zeugen Straßensperren, auch das Militär zeigt Präsenz. Es geht um einen Staudamm der sich seit Jahren im Bau befindet und ein Schildbürgerstreich allererster Güte ist. Dies hat gelegentliche Proteste von Umweltaktivisten zur Folge, die aber in aller Regel im Keim erstickt werden (die Proteste als auch die Aktivisten). Als Tourist gibt man sich am besten ahnungslos, ansonsten kann das böse enden, es verschwinden schon mal Menschen, die unangenehm auffallen. Ich lasse mich erst gar nicht auf tiefgründige Gespräche zum Thema ein, wer weiß wer hier wen er so alles kennt.
WEITERLESEN
Super Amazonas
Neulich am Eisstand
#PlasticBanKe
Reisebericht Malaysia/Borneo - Nicht immer einfach, aber immer sehenswert
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen