Normalerweise heißt es für den Fisch, sich vor dem Menschen in Acht zu nehmen. Dass das manchmal auch andersherum Gültigkeit hat, habe ich – zum Glück nicht schmerzlich – beim Schnorcheln vor Mabul erfahren müssen.
Ein sogenannter Drückerfisch, vom Verhalten her leider nicht mit dem ähnlich klingenden Drückeberger verwandt, hat sich mit mir angelegt. Von offizieller Seite heißt es natürlich, er hätte bloß sein Gelege verteidigt, ich habe jedoch weit und breit keines sehen können. Gesehen habe ich zunächst nicht einmal den Fisch selbst, ich habe nur gespürt, dass irgendetwas meine Flossen berührt hat. Dieses irgendetwas hat sich bei ungewollt näherer Betrachtung als Drückerfisch herausgestellt, und zwar von einer Größe, die mindestens mal für zwei Mahlzeiten ausreichend gewesen wäre. Das Tier war überhaupt nicht zum Spaßen aufgelegt und ist immer wieder zügig und mit sich öffnendem Maul auf mich zu geschwommen gekommen.
Dass trotz größerer Flossen meinerseits eine Flucht nicht zur Debatte stand, ist mir schnell klar geworden. Also hieß es, sich dem Kampf zu stellen. Spätestens da waren mir dann die großen Flossen von Nutzen, denn der Fisch steht wohl nicht so auf Plastik im Gesicht. Jedenfalls habe ich den Moment, als sich der Angreifer eine kurze Verschnaufpause genommen hat, genutzt und mich zügig aus dem Staub gemacht. Da ich mich aber nicht aus dem nassen Element zurückgezogen habe, geht der Kampf für mich nicht als Punktniederlage, sondern als Remis in die Annalen ein.
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2 Kommentare:
Das erinnert mich an die Bootsfahrt bei den Whitsunday, wo am Ende der eine Reiseführer von einem aus dem Wasser springenden Fisch gebissen wurde... aber am Ende verlieren sie alle!
So isses. Außerdem: Wenn ich Eier zuhause habe, dann liegen die im Kühlschrank und der befindet sich in meiner abgeschlossenen Wohnung. Ob dann jemand im Treppenhaus schnorchelt, ist mir dann egal.
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