Dienstag, 9. Januar 2018

Rodeo in Ruanda

Ich fürchte gleich ist es soweit, der Bock wirft mich ab. Irgendwann reicht die Kraft in Bauch und Händen einfach nicht mehr. Die Schwerkraft gewinnt immer.
Es geht per Motorradtaxi mit voller Ausrüstung vom Bus zum Hotel. Die Gewichtsverteilung ist nicht ganz optimal, ich habe ein paar zusätzliche Kilos im Kreuz hängen. Erschwerend kommt hinzu, dass ich um meinen Rucksack herumgreifen muss, um mich am Griff am Ende der Sitzbank richtig festzuhalten. Irgendwie überstehe ich aber doch die erste Runde aus dem Ortszentrum heraus.
Für das Finale qualifiziert warten dann recht holprige Pisten mit zum Teil ordentlichen Anstiegen auf mich. Nur mit Mühe kann ich den Kontakt halten. Als ultimative Prüfung stellt sich eine besonders gemeine Aktion des Fahrers heraus: Herunterschalten. Arglos das Gas wegnehmen und dann, wenn sich der Passagier in Sicherheit wähnt, einen kleineren Gang wählen und nochmals richtig durchstarten. Der Bock springt nochmal richtig vorwärts, aber irgendwie kann ich mich tatsächlich auf dem Gerät halten.
Am Ende der Fahrt falle ich dann beinahe doch noch vom Motorrad, da einer der Rucksackgurte eine zu enge Verbindung mit dem Mobil eingegangen ist. Zum Schluss aber lande ich doch auf den eigenen Füßen und darf mich als Gewinner fühlen. Das Biest ist gezähmt.

Steile Holperpiste bei Kibuye / Ruanda
Finalparcours

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