Vor kurzem hat Sierra Leone seine Währung neu konzipiert und aufgrund der grassierenden Inflation einfach drei Nullen gestrichen. Ansonsten ist alles beim Alten geblieben. Das ist leider zu kurz gedacht, erst recht in einem Land, in dem Bargeld die unumstrittene Nummer eins ist.
Der größte Schein hat nun statt 20.000 nur noch einen Nennwert von 20 Leones, umgerechnet aber nach wie vor ungefähr 80 Cent. Daraus ergibt sich am Geldautomaten ein rein mathematisches Problem: Handelsübliche Maschinen verfügen über einen Ausgabeschacht, der maximal 40 Scheine auf einmal durchlässt. Bei einem Durchlauf sind also maximal um die 32 Euro zu erwarten. Wohl dem, der über eine Geldkarte verfügt, die das kostenlose Abheben im Ausland erlaubt. Und einen Geldautomaten erwischt, der tatsächlich so viel auf einmal ausspuckt. Oder überhaupt etwas ausspuckt.
Eine andere Alternative ist natürlich wie überall auf der Welt der Bargeldumtausch. Dafür muss man dann aber wochenlang mit nennenswerten Bargeldbeträgen durch Westafrika reisen. Genau mein Humor. Der Schwarzmarkt auf der Straße gilt hier als das Mittel der Wahl, gleich im ersten Hotel habe ich nach den Jungs gefragt. Dazu die klare Antwort: Geh zur Tankstelle und sie werden dich finden.
Tatsächlich stehen dort ein paar Lokalmatadore mit dem typischsten aller afrikanischen Accessoires herum, einem Rucksack. Für einen Dollar bekommt man etwas mehr als der offizielle Kurs eigentlich hergibt, für einen Euro minimal weniger. Vor allem bekommt man aber: Gewicht. Und Humor haben die Jungs auch. Fragen sie doch tatsächlich, ob ich den Betrag in 20-er Scheinen ausgezahlt haben möchte. Möchte ich, ansonsten bräuchte ich nämlich einen LKW für den Abtransport.
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