Dienstag, 20. November 2007

Filet Iguaçu

Auf dem Freisitz des Lokals "Bier Garden", das mir mein Reiseführer wegen riesiger Portionen zu günstigen Preisen empfohlen hatte, habe ich mir zum Abschied am Abend vor der Weiterreise ein Filet Iguaçu gegönnt. Wer wie ich schon einmal im Gartenlokal "Zum Ast" in Markranstädt war, hat irgendwie den Respekt vor riesigen Portionen verloren.
Während ich auf das Essen warte, stelle ich fest, dass der Laden noch nicht wirklich gefüllt ist, kurz vor halb zehn bin ich einer von exakt sieben Gästen. Genauso viele Kellner prügeln sich darum, wer bedienen darf. Einer gewinnt und bringt mir meine Mahlzeit. Diese besteht aus vier schönen großen Stücken totem Tier, umzingelt von Champignons in einer leckeren Sauce. Dazu werden eine riesige Portion Reis und Kartoffelbrei gereicht. Das klingt erst einmal putzig, schmeckt aber unheimlich gut. Ich gebe lediglich ein wenig von dem Reis zurück und ernte dafür anerkennende Blicke. Allerdings bezahle ich mit einem viel zu vollen Bauch dafür. Selbst das Austrinken des Bieres kostet unheimlich viel Kraft. Der unverwüstliche Stevie Wonder aus den Lautsprechern und eine Horde von Gästen - darunter vier kleine laute Kinder - lassen mich allen Mut zusammennehmen und den Heimweg antreten.
Zum Glück liegt das Hotel direkt gegenüber, so dass ich mich über die Straße rolle und 38 Stufen in den zweiten Stock hinaufquäle. Ich schaue mir im Fernsehen noch ein wenig American Football an und fühle mich so breit wie einige der Kollegen auf dem Feld. Ich werde Zeuge eines eher einseitigen 56:10 und schlafe danach ziemlich zufrieden ein.

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