Sozusagen aus Versehen bin ich mitten in die im Stadtgebiet in keinster Weise beworbenen Segelweltmeisterschaften geraten, die der Royal Perth Yacht Club zurzeit ausrichtet. Nichts ahnend ist mir am Strand in Fremantle zunächst eine größere Meute aufgefallen, jeder hat ein Surfbrett zum Wasser getragen. Das ist erstmal nichts Besonderes an Australiens Küsten, wenn aber alle Segel über Kennung und Landesflagge verfügen, wird selbst mir als Landratte klar, dass es um etwas geht. Dass dieses etwas die WM ist, stellt sich wenig später heraus.
In einer Strandbar werden über Lautsprecher Rennkommentare (Highlight zum Thema Flaute: Sobald irgendwo jemand eine Haustür aufmacht, ändern sich hier die Verhältnisse.) über einen eigens eingerichteten Sender verbreitet. Überall im Hafengelände hängen Werbebanner herum, es gibt eine Art Fanzone. Und auf der Hafenmole ist eine Zuschauertribüne aufgebaut, auf der sich außer mir ganze drei Leute tummeln. Eine Mutter mit Kleinkind, die wohl froh ist, sich mal hinsetzen zu können und ein gut Vorbereiteter mit Fernglas. Der klärt mich über die wesentlichen Fakten auf, aber trotz aller Euphorie seinerseits springt der Funke bei mir nicht wirklich über. Denn Segeln ist jetzt nicht gerade der zuschauerfreundlichste Sport der Welt. Irgendwo am Horizont findet das Rennen statt, alle Boote sehen aus der Ferne und in die Sonne blickend gleich und furchtbar klein aus. Und auf die Fernsehleinwand werden keine Livebilder, sondern nur Computeranimationen projiziert, die den Rennverlauf zeigen. Da schaue ich mir doch in drei Tagen lieber ein Fußballspiel an.
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2 Kommentare:
Dabei sein ist alles^^
Eben. Die Zuschauer waren aber nicht "dabei" sondern meilenweit entfernt!
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