Freitag, 6. Januar 2017

Groß - größer - zu groß

Ziemlich genau zwei Wochen vor der Amtseinführung des neuen US-Donalds haben hier in San Cristóbal de las Casas schon mal ein paar Mexikaner einen Eindruck davon bekommen, wie das dann so laufen wird.
Clever ist es, die engen Gassen der Altstadt mit einem über zwei Meter breiten Pickup-Truck samt noch breiterem Wohnwagenanhänger zu meiden. Amerikaner ist, wer es trotzdem probiert. Beziehungsweise Kanadier, denn ein zweites Gespann folgt auf dem Fuße. Zwar mit einem Campingführer für Mexiko bewaffnet, aber trotzdem nicht wirklich vorbereitet, kommt es für die Truppe wie es kommen muss. Ein verängstigter Fahrer rettet noch schnell sein Fahrzeug in eine Einfahrt, ein anderes Mobil wird unter tatkräftiger Mithilfe von Passanten und Anwohnern ruckelnderweise noch ein Stück näher an der Bordsteinkante geparkt. Inzwischen hat sich ein ordentlicher Stau in der Einbahnstraße gebildet, nervöse Hände sorgen für ein Hupkonzert. Trotz aller Bemühungen und auch aufgrund einer knapp dreißig Zentimeter hohen Fußwegs auf der anderen Seite ist einfach kein Vorbeikommen. Inzwischen ist der Karren festgefahren.
Irgendwann trifft dann die Polizei ein und sperrt zumindest mal die Straße, nachdem alle anderen Fahrzeuge rückwärts wieder herausgefahren sind. Warum die beiden Problemverursacher nicht auf die Idee mit dem Rückwärtsgang gekommen sind, ist mir schleierhaft. Dem Staatsschutz fällt auch keine Lösung ein und somit gibt’s nur einen Ausweg und zwar den mit Vollgas. Mit einem Geräusch, das einem schon fast körperliche Schmerzen bereitet, wird das Mobil befreit.
Was die Schadensbilanz angeht sieht es nach einem Unentschieden aus. Einem abgebrochenen Spiegel und Kratzern beim parkenden Wagen stehen größere Kratzer und eine verbogene Halterung für was auch immer am Wohnwagen gegenüber. Nach knapp zwei Stunden ist die Straße jedenfalls wieder frei.

Enge Straßen in San Cristóbal de las Casas / Mexiko
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