Man kann es noch bekommen, das einstige kolumbianische Nationalgetränk Chicha. Allerdings nicht mehr wie früher immer und überall, sondern man muss wissen wo oder man hat Glück an Orten mit eher wenig Publikumsverkehr. Seit dem Jahr 1948 ist es offiziell verboten.
Damals hat die Bierindustrie erkannt, dass man dem Getränk nur mit einem Verbot beikommen kann. Das auf Basis von fermentiertem Mais erzeugte Produkt war nämlich so beliebt, dass die Bier-Multis nur auf ihrer Meinung nach unzureichende Marktanteile gekommen sind. Dank geschickt platzierter Propagandamaßnahmen hat das Image von Chicha in entscheidenden Kreisen arg gelitten. Der Genuss mache den Konsumenten dumm und aggressiv. Das kann natürlich bei übermäßigem Biergenuss nicht passieren.
Mich erwischt es an einem Verkaufsstand mitten in einem Nationalpark. Was ist das für ein Getränk da in dem großen Behälter? Das ist aus Mais gemacht und heißt Chicha. Treffer. Es schmeckt leicht säuerlich, wirkt ziemlich erfrischend und verfügt über ähnlich viele Umdrehungen wie der inzwischen amtierende Marktführer. Könnte man sich glatt länger daran aufhalten, aber apropos glatt: Ich muss auf dem Rückweg noch einen matschigen Weg entlanglaufen, also belasse ich es bei der Kostprobe.
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