Donnerstag, 16. September 2021

Stadtrundfahrt

Eigentlich ist es ganz einfach. Auf meinen Anruf hin werde ich vom Gastgeber bzw. seinem Angestellten an der 15 Kilometer außerhalb des Ortes gelegenen Schnorchelstelle abgeholt und über die Schnellstraße zur Unterkunft gefahren. Eigentlich ist es ganz einfach.
Stattdessen geht es nach der Hälfte der Strecke erst auf die Gegenfahrbahn, dann ein wenig querfeldein. Schließlich zurück zur Gegenfahrbahn. Dort warten auf dem Standstreifen die Chefin des Hauses in ihrem Auto und warnt vor einer Polizeikontrolle. Dazu übergibt sie für den Fall der Fälle noch Papiere für das Fahrzeug. Weiter gehts über Stock und Stein, eine behelfsmäßige Piste und durch eine Baustelle zur parallel verlaufenden Küstenstraße. Von dort aus dann irgendwann im Ort wieder zurück auf die ursprüngliche Strecke. Auch auffällig viele andere Fahrzeuge nehmen diese Route in der Gegenrichtung.
Den Kontakt mit der Staatsmacht kann keiner wollen. Die Herrschaften würden wohl gerne ihr mickriges Gehalt aufbessern, ob es einen wirklichen Grund für eine Strafe gibt, scheint dabei beinahe egal. Es wird auf jeden Fall einer gefunden werden. Wie es an anderer Stelle mal so schön hieß: Einfach, weil sie es können.
Das Mobil zum Beispiel verfügt über einen amtlichen Riss in der Frontscheibe, der immerhin mit Tesafilm überklebt ist, und über mindestens einen äußerst wackligen Rückspiegel. Alles Straftatbestände, die sicherlich einen Bonus für die Staatsdiener rechtfertigen würden, denn die Beweise lassen sich in dem Fall schlecht vernichten. Davon, dass der Gast aus Europa ohne Ausweisdokument unterwegs ist, war noch nicht mal die Rede.

Riss in der Frontscheibe
Da droht eine Strafe

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1 Kommentar:

Ronny S aus L hat gesagt…

Besser als jeder Erlebnispark!

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