Anlässlich des slowenischen Nationalfeiertags wollte ich heute mal meine extra für diese Tour erworbene Ausrüstung einweihen. Daraus ist leider nichts geworden, Slowenien begeht seinen Nationalfeiertag nämlich erst im Juni. Da ich aber weder Wasserschuhe noch Dry Bag ungenutzt wieder mit nach Hause bringen wollte, habe ich mich trotzdem auf den Weg gemacht.
Die Typhoon-Saison ist zum Glück vorbei, so dass es die besagten Dinge im normalen Tagesverlauf nicht braucht. Als ganz nützlich erweisen sie sich aber, wenn es mal flussaufwärts geht. Im Fluss und zwar zu Fuß. Warum? Weil es anders nicht geht. Eine atemberaubend schöne aber eben wasserführende Schlucht will erkundet werden, passend Uwan Uwanan Gorge genannt. Das bedeutet übersetzt so viel wie viel Regen. Gefragt ist voller Körpereinsatz, anfangs geht es entlang des Flusses und ab und zu mal hindurch auf die andere Seite. Das Anfängerlevel, sozusagen. Für Fortgeschrittene ist dann die nächste Ausbaustufe: Klettern über zum Teil rutschige Felsbrocken, und waten durch brusttiefes Wasser. Wirklich erfrischend. Im Expertenmodus müssen mit Hilfe eines dünnen Seils und später eines Netzes sowie alter Autoreifen zwei Wasserfälle erklommen werden. Was ein Spaß!
Als Endgegner stellt sich dann ein dickes Seil heraus, an dem man sich mitten in einem Fall nach oben hangeln darf. Am Ende der Regenzeit tut sich damit selbst der Guide schwer, und das obwohl er den ganzen Weg in Flip Flops bestreitet. Danach muss dann nur noch ein weiteres Mal geklettert werden. Wir beschließen, dass das ein anderes Mal bestimmt einfacher geht und kehren um. Man muss auch einsehen, wenn man verloren hat - irgendwann gewinnt eben immer die Physik.
Die schlechte Nachricht ist: Es geht den ganzen Weg zurück. Die Gute: Teile des Netzes bleiben durch einen Sprung ins tiefe Wasser aus ungefähr fünf Metern Höhe ungenutzt. Eine ähnliche Veranstaltung gibt es auch zwei Inseln weiter, mit Gruppen von Touristen, jeder Menge Selfies für Instagram und nur flussabwärts. Wir hingegen haben die Schlucht ganz für uns allein gehabt. Am Ende fahre ich den Guide noch nach Hause und lasse dann meine Sachen vom Fahrtwind auf dem Motorroller wieder trocknen.
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2 Kommentare:
Wäre genau mein Ding gewesen... ich hätte die Tour bestimmt mit einem Apfel in der Hand begonnen ;)
Das kann tatsächlich klappen, das Anfängerlevel ist auch mit vollem Mund machbar.
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