Bei jedem Grenzübertritt habe ich bisher artig Stempel gesammelt: Einen für die Ausreise und einen für die Einreise, dazu schnell ein Formular ausgefüllt. Dieses muss dann bei der Ausreise wieder abgeben werden, um die legale Einreise nachzuweisen (wozu gibt es dann eigentlich den Stempel?). Zusammen mit den Zollpapieren ergibt sich eine astreine Zettelwirtschaft. Wenn man nun aber vorhat, nur für einen Tag nach Argentinien zu fahren um sich die Wasserfälle von der anderen Seite aus anzuschauen, ergibt sich die Frage, ob die ganze Prozedur erneut durchlaufen werden muss.
Diese Frage wird je nach Ansprechpartner unterschiedlich beantwortet. Von "Bei nur einem Tag wird gar nicht gestempelt" über "Beim Busfahrer Bescheid geben, dann hält er an der Grenze" bis zu "Es wird ganz normal gestempelt" lauten die Alternativen. Nun ja, es gibt nur einen Weg, die richtige Antwort herauszufinden...
Der Bus nähert sich der Grenze, fährt über die den Grenzfluss überspannende Brücke ohne vorher auf brasilianischer Seite zu halten und stoppt vor dem argentinischen Posten. Alle Passagiere verlassen den Bus und werden von den diensthabenden Kollegen durchgewunken, bis auf die drei Personen, die über keinen Pass aus einem südamerikanischen Land verfügen. Diese bekommen - natürlich - einen Einreisestempel. Stempeltechnisch gesehen befinde ich mich jetzt gleichzeitig in Brasilien und Argentinien. Mir egal, solange bei der Ausreise am späten Nachmittag keine Probleme auftreten.
Bei der Rückfahrt wird dann erneut auf argentinischer Seite gehalten und ich erhalte problemlos meinen Ausreisestempel (Stempel Nummer 14, wenn ich mich nicht verzählt habe). Nun muss der Bus nur noch die Schranke auf der anderen Seite der Brücke durchbrechen und alles wird gut. Muss er aber gar nicht, denn der Balken wird ohne weiteres hochgezogen und das Fahrzeug erreicht wieder brasilianischen Boden. Ich bin schon gespannt, ob es dazu bei der nächsten Grenzkontrolle eine Frage gibt.
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