Fritz-Walter-Wetter (für alle nicht ganz so fußballverrückten: Regen in Form von Bindfäden bei eher durchschnittlichen Temperaturen) ist nicht so jedermanns Sache, und schon gleich gar nicht das Wetter für Rugbyspieler aus Fidschi. Und ich, selbst einen Tag vorher noch am Strand von Rarotonga unterwegs, kann das gut nachvollziehen. Auch die Fans aus dem pazifischen Raum wirken in Regenjacken, langen Jeans und festen Schuhen irgendwie unglaubwürdig.
Wohlwollend geschätzte zehn Grad und dazu noch ein leichter Wind machen einem Spieler das Leben nicht gerade leichter, erst recht, wenn man auf einem am Ende glitschigen Rasen einem eiförmigen Ball hinterher jagt. Britisches Wetter und zugegebenermaßen die spielerisch deutlich höhere Qualität lassen den Spielern von den Inseln keine Chance. Dementsprechend einseitig ist dann auch das Endergebnis: 66:0 für den Gegner aus Wales.
Dabei fallen die letzten Punkte auf sehr kuriose Art und Weise. Ein Rugbyspiel ist normalerweise bei der ersten Spielunterbrechung nach Ablauf der regulären Spielzeit zu Ende. Was zur Folge hat, dass die führende Mannschaft, sofern in Ballbesitz, das Spielgerät einfach ins Aus befördert. So war es auch der Plan der Waliser beim Stand von 59:0, jedoch rutscht ein Spieler beim Kicken des Balles so weg, dass das Ei nicht ins Aus, sondern zu einem Mitspieler trudelt. Daraus entwickeln sich schließlich spielbeendende weitere sieben Zähler für den Sieger.
Etwas habe ich beim Spiel gelernt: Beim Rugby ist es sehr wichtig, auf welcher Tribüne man als Zuschauer steht oder sitzt. Davon hängt nämlich ab, ob man den Regen ins Gesicht oder in den Rücken bekommt.
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