Zwei Belgier, zwei Deutsche und eine Griechin klettern einen aktiven Vulkan hinauf. Normalerweise beginnt so ein Witz, so richtig witzig ist es aber nicht. Der Hüne hört auf den etwas sperrigen Namen Nyiragongo und seine Spitze reicht fast an die 3.500 Meter heran. Für uns stehen ziemlich genau 1.500 Höhenmeter auf einem acht Kilometer langen Weg auf dem Programm. Die erste halbe Stunde geht es kaum bis eher unauffällig ansteigend voran, danach eskaliert das Profil. Da ist man dann anstiegsmäßig bei Prozentzahlen, die selbst Bergfahrern bei den großen Radrundfahrten die Tränen in die Augen treiben.
Vorneweg marschiert die Belgierin, die mit ihrem Freund Triathlon betreibt. Laufen ist dabei angeblich nicht so die liebste Teildisziplin. Möglicherweise hätte sie hier und heute lieber das Fahrrad genommen. Bei jeder Pause sitzt sie so da, als würde sie gerade während einer Städtereise auf die U-Bahn warten. Ganz anders die Griechin, die sich unterstützt von ihrem Freund den Schotterweg hinauf kämpft. Genau diese Tour als ihre erste dieser Art auszuwählen bereut sie sicher inzwischen.
Irgendwo dazwischen zähle ich die Steine des Schotterweges und höre zwischen drei und vier Millionen auf. Begleitet werden wir von zwei bewaffneten Rangern, einem Koch und mehreren Trägern, die teils in Gummistiefeln laufen als wäre es nichts. Dreimal pro Woche macht ein jeder diese Tour mit. Unterwegs fängt es ordentlich an zu schütten und kurz vor dem Gipfel zieht auch noch Nebel auf. Oben wird bei knapp unter zehn Grad in kargen Hütten, die nichts als eine Matratze enthalten, genächtigt. Strom und fließendes Wasser sind am Ausgangspunkt der Tour zurückgelassen worden. Um fünf Uhr früh klingelt dann der Wecker für den Abstieg. Auf halber Höhe kommt uns eine Einheimische entgegen, die zwei Kanister zu je zwanzig Litern Wasser zu einem Kontrollpunkt kurz unter dem Gipfel schleppt. Vermutlich bekommt sie dafür nicht viel mehr als ein Trinkgeld und schafft die einfache Strecke in ihren Flip-Flops in ein bis zwei Stunden weniger als ich. Wenn ich allerdings diese Art von Schuhwerk hätte tragen dürfen...
Inzwischen stellt sich dem einen oder anderen vielleicht die Frage, warum zum Henker man so etwas auf sich nimmt. Beantworten möchte ich das mit einem Bild, denn das sagt ja bekanntlich mehr als tausend Worte.
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2 Kommentare:
ich hätte die Tour mit Sicherheit auch ganz easy geschafft wenn ich neben Flipp Flopps noch hätte jonglieren dürfen^^
Oder eben auf einem Einrad.
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