Zensiert werden unter anderem importierte westliche Zeitschriften, die es sowieso nur bei der Abreise am Flughafen und in Hotels zu kaufen gibt. Die heimischen Medien werden zentral koordiniert. Für mich kein Problem. Dem Emir gefällt das.
Darüber hinaus gesperrt sind natürlich Internetseiten mit Meinungen, nackten Frauen oder Meinungen zu nackten Frauen. Geschenkt – zumindest das mit den nackten Frauen. Dem Emir gefällt das.
Außerdem betroffen: Bücher. Darunter selbst so schockierende Werke wie die kleine Meerjungfrau vom Erzschurken Walt Disney. Kann ich mit leben, schwierig für die Locals – nicht unbedingt wegen Disneys Werk, sondern den anderen ca. 5.000 Büchern auf der Liste. Dem Emir gefällt das.
Womit ich nicht oder nur schwer leben kann ist aber, wenn Informationen zur Einreise zensiert werden. Ein Transitvisum für meinen geplant elfstündigen Aufenthalt ist so nicht vorgesehen, eine Hotelbuchung muss auch bei Nichtnutzung vorgelegt werden. Also buche ich vor Ort fix das mit Abstand günstigste Hotel der Kategorie kostenlos stornierbar zum Schnäppchenpreis des Tages von ca. 100 Euro. Deswegen bleibe ich auch nur elf Stunden im Lande … Die Buchung wird selbstverständlich sofort nach Erhalt des Visums storniert, somit erfinde ich quasi mein eigenes kuwaitisches Transitvisum. Das gefällt dem Emir vermutlich nicht.
Am schwierigsten ist für mich jedoch das recht diffuse Fotografierverbot einzuschätzen. Militär, Polizei, Staatsmacht, Infrastruktur, Ölindustrie - alles kein Thema. Wo ist aber bei Kulturzentren oder Bürohäusern das Problem? Kann keiner so genau sagen, aber man ahnt es schon: Dem Emir gefällt das.
Als kleine Wiedergutmachung empfinde ich da das Upgrade auf First Class seitens der staatlichen Fluglinie bei der Weiterreise. Denn: Dem Passagier gefällt das.
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2 Kommentare:
Auf diesem Weg "Gesundes Neues!". Ich freue mich schon auf coole Fotos. Dem Jens gefällt das :-)
Ebenso ein gesundes Neues! Die Fotos sind schon in Arbeit.
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