Montag, 24. Oktober 2011

Aus und vorbei

Neuseeland ist Rugby-Weltmeister 2011. Nach 1987 und zwischenzeitlich fünf Turnieren bei denen man mit schöner Regelmäßigkeit als großer Favorit an- und als überraschend zeitig ausgeschiedene Mannschaft wieder abgereist ist, hat es nun auf heimischem Boden endlich wieder zum Titel gereicht. Die wochenlange Unterstützung im ganzen Lande hat sich offensichtlich bezahlt gemacht.
Das Finale gegen den - wie es hier so schön im Vorfeld hieß - Witz des Turniers, Frankreich, war eigentlich nur reine Formsache. Lediglich über die Höhe des Sieges wurde im Vorfeld debattiert – in etwa zwanzig Punkte Vorsprung sollten es schon sein. Die Franzosen, als erste Mannschaft überhaupt mit zwei Niederlagen im Turnier so weit gekommen, waren nur unter tatkräftiger Mithilfe der Gegnerschaft und quasi aus Versehen ins Endspiel geraten. Aber die alte Sepp Herberger-Strategie (beim Vorrundenspiel nur die zweite Mannschaft einsetzen und denselben Gegner im Finale in Sicherheit wiegen) hätte um ein Haar erneut Erfolg gehabt.
Denn die All Blacks waren wohl doch ein wenig nervös oder eben unkonzentriert und haben unterwegs einige Punkte liegen lassen. Das Spiel war wirklich bis zur allerletzten Sekunde offen, so dass auch in der rappelvollen Fanzone im Hafen von Wellington zunächst eher Zittern statt Feierlaune angesagt war. Nach dem Abpfiff beim Stand von 8:7 für die Kiwis brachen dann aber alle Dämme. Bis in die Morgenstunden wurde auf den Straßen und in den Bars gefeiert, getanzt und spontan der Haka, der Kriegstanz der Māori, den auch die Mannschaft vor jedem Spiel aufführt, zelebriert. Gut, dass der heutige Montag, der Tag nach dem Endspiel, ein Feiertag ist.

Beschilderung während der Rugby Weltmeisterschaft in Neuseeland
Tafel vor einer Kirche in Auckland

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4 Kommentare:

Rübe hat gesagt…

dachte mir doch, dass du als glücksbringer in die welt gezogen bist. bisherige erfolge:1. new yorker unwetter --> wesentlich weniger schlimm als befürchtet 2. all blacks fahren den titel heim, wenn auch knapp 3. ...mal sehen:D

hab mich irgendwie nicht durchringen können glückwünsche gleich nach dem sieg durchzuschicken, auch wenn ich nicht erst heute vom erfolg erfahren habe. [überrascht, was?der rübner schaut sich tatsächlich sportergebnisse an:D]

chrwil hat gesagt…

Zuverlässig, sehr zuverlässig. Ich würde mal noch anfügen: 3. Die Kamera hätte kaputt gehen können.

Rübe hat gesagt…

ach genau, dass hatte ich völlig verdrängt:D

chrwil hat gesagt…

Ich hab's inzwischen auch fast verdrängt. Das Ding funktioniert nach wie vor, tschechische Wertarbeit eben.

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