Sonntag, 19. Januar 2020

Zum Abschuss freigegeben

Da stehe ich nun, in der linken Hand eine Bierflasche, in der rechten einen ungefähr ein halbes Kilo schweren Metallklotz. Gleich knallt's hier hoffentlich ordentlich. Aber die Geschichte wird mich freisprechen.
Das klingt jetzt erst einmal nach ganz gewöhnlichen Silvesterkrawallen, hier geht es aber um den kolumbianischen Volkssport Tejo. Ziel des Spiels ist es, über eine Distanz von gut zehn Metern idealerweise eines von mehreren Tütchen mit Schießpulver zu treffen und zur Explosion zu bringen. Wichtig dabei: Geworfen wird das Metall und nicht die Bierflasche! Bezahlt wird übrigens nur eine sehr überschaubare Grundgebühr, der Hauptumsatz wird am Tresen generiert. Klingt nach einer gelungenen Nachmittagsbeschäftigung im Urlaub. Und bevor jetzt Bedenken aufkommen: Gefährlich ist natürlich nicht das Spiel, sondern das Schießpulver!
Allen Ernstes gibt es sogar Wettkämpfe und professionelle Teams und ich frage mich, was man dabei besonders gut können muss: Trinken? Treffen? Sich zum Trinken treffen? Jedenfalls fungieren hier in der Regel Brauereien als Sponsoren. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Der Sport versucht aktuell, das alkoholhaltige Image etwas zu verbessern, so wie es beispielsweise Darts in Europa vorgemacht hat. Aber solange es auf Amateurebene weiterhin so erfrischend zugeht, mache ich mir um die Popularität von Tejo keine Sorgen.

Tejo, Ergebnis
Leider kein Knalleffekt

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Kann abbrennen!
Kleinfeld
Wenn Kamele rennen
Hallo Herr Kaiser

3 Kommentare:

Ronny S aus L hat gesagt…

Was es nicht alles gibt...

chrwil hat gesagt…

Du hättest da vermutlich auch Deinen Spaß dran.

Ronny S aus L hat gesagt…

mit Sicherheit!

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