Montag, 20. Januar 2020

Männer, die auf ein Smartphone starren

Abends im Hostel, ein Argentinier und ein Deutscher schauen Fußball auf einem viel zu kleinen Bildschirm. Nützt ja nix, es ist halt Fußball und auch bald geschafft. Kommt ein Holländer dazu und erwähnt beiläufig, dass der McGregor-Kampf ja im Anschluss losgehen würde.
Ich erinnere mich, der Kampf wurde schon wochenlang im kolumbianischen Sportfernsehen beworben. Conor McGregor ist eine ganz große Nummer im Bereich immer schön mit Schmackes auf die Zwölf und hier im Land ist das Interesse scheinbar gewaltig. Wegen ungehörigen Benehmens war der Herr sogar gesperrt, nun feiert er seine Rückkehr in den Ring.
Der Holländer (Ich bin gleich wieder da!) bringt schnell seine Freundin aufs Zimmer und ich kümmere mich um die Verpflegung. Der Argentinier findet nach langem hin und her einen einigermaßen stabil laufenden Stream. Ungefähr eine Viertelstunde dauert der Kampf mit der Technik.
McGregors Kampf dauert dagegen geschlagene 40 Sekunden. Mit einem platzierten Tritt gegen den Kopf und ein paar folgenden Schlägen haut der irre Ire seinen Gegner ratzfatz k.o. Er hat damit pro Sekunde zwei Millionen Dollar verdient. Wir haben dafür nach dem Kampfende jeder noch ein fast volles Bier und ein paar Knabbereien vor uns.

Stream auf dem Smartphone
Für ein Foto hat die Zeit gereicht

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2 Kommentare:

Ronny S aus L hat gesagt…

Bei diesem Sekundenlohn hätte ich mir etwas mehr Zeit gelassen ^^

chrwil hat gesagt…

Wenn man ihn nach Zeit bezahlen würde, wären seine Kämpfe wahrscheinlich so aufregend wie die der Klitschkos.

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